Interview der SV mit unserem Schulleiter Herrn Denker am 22. Juni 2020

Bereits am Montag, 22. Juni 2020 hat sich die SV mit dem Schulleiter Herrn Denker zu einem Interview in der Schule getroffen. Die SV hatte Fragen zur momentanen Situation der Schüler und Schülerinnen und der Umgang damit seitens der Schule.

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Das Interview wurde von Emma (Jahrgang 6) und Larissa (Jahrgang 8) durchgeführt. Frau Anton war auch anwesend und hat die Fotos gemacht.

SV: Wie gehen Sie persönlich mit dem Covid-19 um?

Herr Denker: Ich habe zu Hause mehrere Familienmitglieder, die Risikopatienten sind. Ich passe also besonders stark auf, um sie nicht zu gefährden.

Thema: Lernen zu Hause

SV: Das Lernen zu Hause durfte ja nicht bewertet werden. Aber gleichzeitig mussten wir die Aufgabe machen, damit wir unsere Schulpflicht erfüllen. Einige Schüler und Schülerinnen haben sich richtig Mühe gegeben und andere gar nicht. Meinen Sie, dass die Lehrer dieses wirklich nicht bewerten? Wie schätzen Sie diese Situation ein?

Herr Denker: Ich finde, das ist eine gute Regelung, da manche Kinder schlechte Bedingungen haben, um zu Hause zu arbeiten und zu lernen. Das sehen meine Kollegen auch so, weshalb ich nicht denke, dass sie das bewerten.

SV: Glauben Sie, dass Kinder es ausnutzen, dass sie zu Hause bleiben können, weil sie oder Angehörige Risikopatienten sind?

Herr Denker: Das ist eine schwierige Frage. Ich glaube, dass es Schüler gibt, die nicht gerne zur Schule gehen. Die Schüler haben Gründe dafür, dass sie dann nicht zur Schule gehen. Über diese Gründe möchte ich nicht urteilen. Dass sie diese Situation nun ausnutzen, glaube ich nicht. Wer das in dieser Situation als Vorwand nimmt, hat wahrscheinlich auch ein Problem und das tut mir für diese Schüler leid und sie brauchen unsere Fürsorge und unsere Hilfe.

Thema: Schule

SV: Sind Sie mit den Regeln für Schulen wegen Covid-19 zufrieden? Hätten Sie sich andere gewünscht? Wie halten sich die Menschen in unserer Schule an die Regeln? Sind Sie damit zufrieden?

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Herr Denker: Ich bin zufrieden mit dem Minister. Er hat ganz viele erklärende Briefe geschrieben und das war für mich hilfreich. Ich bin im ersten Jahr Schulleiter und in dieser Krisensituation ist es nicht immer einfach, wenn man schnell Entscheidungen treffen muss. Da waren die Vorgaben aus dem Ministerium gut. Ich bin insgesamt zufrieden mit den Regeln. Das Ministerium lässt sich von Wissenschaftlern beraten und das finde ich richtig. Ich bin der Meinung, dass wir in dieser Krise auf die Wissenschaftler hören sollten. Ich halte nichts von Verschwörungstheoretikern. Ich habe Vertrauen in die Ergebnisse der Wissenschaftler.

Ich hätte mir keine anderen Regeln gewünscht. Ich hätte mir keine Schulschließung gewünscht, aber ich vertraue darauf, dass dieser Schritt notwendig war.

Die Menschen haben sich größtenteils an die Regeln gehalten, weshalb ich zufrieden bin. Wir haben zwischendurch mehrere Briefe an Schüler, Eltern und Lehrkräfte geschrieben und auch Hinweise gegeben, dass bei Nichteinhaltung es auch zu Suspendierungen kommen kann. Dies musste bislang nicht angewendet werden, so dass ich mit der Einhaltung der Regeln zufrieden bin. (Anmerkung: Mittlerweile gab es leider doch mehrere Suspendierungen wegen Nichteinhaltung der Regeln.)

Thema Abschluss

SV: Die Schüler und Schülerinnen, die die Schule verlassen werden, hatten keine Gelegenheit, wie sonst, sich richtig zu verabschieden. Oder verabschiedet zu werden. Wollen Sie den Schülern was mit auf den Weg geben?

Herr Denker: Es gibt eine Abschlussfeier, da die Regeln dafür gelockert wurden. Das finde ich auch gut und richtig. Die Schüler sind fünf, sechs Jahre an unserer Schule gewesen und das ist ein Lebensabschnitt, der nun hier endet und das sollte man mit einer Feierlichkeit verabschieden.

Ich möchte den Schülern mit auf dem Weg geben: „Lasst uns nicht so viel über Covid 19 sprechen, lasst uns auf die Jahre davor blicken und nach vorne gucken.“ Denn alle die verabschiedet werden haben einen neuen Lebensabschnitt vor sich! Wenn etwas zu Ende geht, dann fängt etwas Neues an. In meiner Abschlussrede werde ich nicht lange über Corona sprechen, sondern die Schüler in den Blick nehmen.

SV: Was halten Sie davon, dass die Abschlussprüfungen in Berlin nicht geschrieben wurden? Hätten Sie die Prüfungen lieber ausfallen lassen?

Herr Denker: Ich finde gut und richtig, wie es in Berlin passiert ist. Das hätte ich mir für Niedersachsen auch gewünscht. Wir haben dann begrüßt, dass die mündlichen Prüfungen freiwillig waren. Man hätte aber eben auch die Prüfungen ausfallen lassen können. Das war eine große organisatorische Belastung für die Schule und für die Schüler.

Thema Schulschließung und -öffnung

SV: Wie haben Sie die schnelle Schließung unserer Schule vor den Osterferien erlebt? Wie bewerten Sie im Nachhinein die Situation?

Herr Denker: Es war eine Situation, die ich in meinem Lehrerdasein nicht vergessen werde, weil es sowas noch nie gegeben hat. Das war eine aufregende und stressige Zeit. Und vor allem war es eine Phase der Unsicherheit, es war absolut nicht schön. Wir haben viele Briefe mit Vorgaben erhalten, weil sich die Vorgaben ja ständig an die Situation der Pandemie anpassen mussten.

SV: Was halten Sie von der stufenweisen Öffnung der Schulen?

Herr Denker: Das Land Niedersachsen und der Minister habe sich ja an die Vorschläge der Wissenschaftler gehalten und das war ja auch richtig so. Das hat ja auch die Entwicklung der Infektionszahlen bestätigt. Ich glaube, dass man das so richtig gemacht hat.

SV: Wann, glauben Sie, haben wir wieder jeden Tag Unterricht?

Herr Denker: Ich denke und hoffe nach den Sommerferien … die Infektionszahlen und die Verbreitung von Covid 19 kann sich aber schnell ändern und dann könnte es wieder teilweise Schulschließungen geben. Ich hoffe aber, dass wir im neuen Schuljahr wieder normale Schule durchführen dürfen.

Thema Zukünftiges

SV: Unser Schulgebäude soll ja umgebaut werden. Wie sehen die Pläne jetzt aus? Gibt es aufgrund von Corona Änderungen oder Verzögerungen? Wie wird die SV in die Planung mit einbezogen?

Herr Denker: Die Bauplanung hat noch nicht angefangen. Es verzögert sich ca. um vier Wochen und die SV spielt bei der Planung natürlich auch eine Rolle. Bislang sind noch keine Entscheidungen getroffen worden. Alle Gremien werden mit einbezogen.

SV: Wenn Sie für unsere Schule was ändern könnten, egal was, (also wenn das Kultusministerium nichts zu sagen hätte) was würden Sie ändern?

Herr Denker: Es ist uns aufgefallen und das macht uns auch Sorgen, dass viele Familien schlechtere Bedingungen haben zu Hause zu lernen als andere. Das ist zu Zeiten von Corona noch mal besonders aufgefallen, da viel zu Hause gelernt werden musste. Das spielt aber auch im normalen Schulalltag eine Rolle, dass das Anfertigen von Hausaufgaben nicht für alle Schüler gleichermaßen einfach ist. Das liegt zum Teil auch an den Geräten, die nicht zur Verfügung stehen und wenn ich etwas ändern sollte, dann würde ich alle Klassen zu iPad-Klassen machen. Jeder Schüler, jede Schülerin und Lehrer und Lehrerin sollte ein eigenes iPad haben, so dass zu Hause und in der Schule gut gelernt werden kann und die digitale Schule endlich Wirklichkeit wird.

Und ansonsten steht zum Glück ja schon eine Veränderung an, denn baulich müssen wir hier etwas tun! Ich freue mich schon auf den Neu- bzw. Umbau und einen schöneren Außenbereich!

Ich würde außerdem gerne den Namen unserer Schule ändern! Ich finde den Namen unserer Schule nicht besonders fantasievoll. Ich finde es nicht so gut eine Schule nach dem Straßennamen oder Stadtteil zu benennen. Es gibt Schulen, die haben sich nach einer wichtigen Person benannt, weil diese wichtige Person etwas geschaffen und Gedanken gehabt hat, die auch für die Schule wichtig sind. So eine Namensgebung fände ich besser.

Die Schulleitung möchte gerne einen Prozess anschieben, wo sich alle mal Gedanken machen: Wie wollen wir eigentlich heißen? Da könnten ja auch Ideen von der SV kommen? Was denken die Eltern und Lehrkräfte darüber, wie man so eine Schule nennen könnte. Das könnte dazu führen, dass man sich mehr mit der Schule identifiziert. Schauen wir mal was daraus wird!

SV: Vielen Dank für das Interview!

Herr Denker. Sehr gerne. Ich fühle mich sehr geehrt, dass ihr mich zu einem Interview eingeladen habt und Wert auf meine Meinung legt, das fühlt sich gut an! Dankeschön!

Ich möchte noch etwas an die SV loswerden!

Ich finde es fantastisch wie ihr euch für die Schule einsetzt! Das merkt man z.B. auch an dem Video, welches gedreht wurde. Das ist auf der Homepage sehr gut angekommen und ich habe viel Positives dazu gehört! Auch der Elternvertreter hat sich begeistert geäußert! Die Idee den jüngeren Schülern, die wieder in die Schule zurückgekommen sind mit einem Video zu zeigen, wie die Schule nun aussieht, hat vielen Schülern geholfen und das war eine ganz tolle Idee! Das muss auch mal gesagt werden und das könnt ihr auch veröffentlichen!