Für euch soll’s rote Rosen regnen – Verabschiedung 2019

Am heutigen Freitag haben wir unsere Abschlussschüler in einer kleinen Feierstunde entlassen.

Neben den Eltern und Lehrern dankte Herr Greiner-Junghans insbesondere auch dem Elternverein mit Frau Retzlaff-Winkler, Frau Klöhn  und Frau Olivieri für ihre langjährige Tätigkeit!

Liebe ABSOLVENTINNEN und ABSOLVENTEN, Liebe Eltern, Verwandte, Freunde und liebe Kolleginnen und Kollegen,

UUUUUPPS! Schon vorbei? Wie? Ist es das jetzt?

Ja! Das ist es! Manch eine/ einer wird heute hier sitzen und denken:

„Hee, ich habe doch gerade erst angefangen zu arbeiten und habe dabei eigentlich auch gut abgeschlossen und jetzt ist Schule vorbei?“

Mein Kind! gerade erst eingeschult und jetzt schon Schluss?“

„Sechs Jahre – meine Klasse! Ich möchte mit ihnen weitergehen!“

Ihr habt nun eine wichtige Schwelle in eurem Leben erreicht, die „DAS ENDE DER SCHULZEIT“ heißt; jetzt gefühlt eine unglaublich lange Lebenszeit, aber: je länger man lebt, desto kürzer wird sie einem erscheinen. Und „es war eine schöne Zeit, weil alles dort begann“, heißt es in einem Lied. Die jeweils ersten Eindrücke im Leben sind die intensivsten und deshalb ist Schule immer wieder ein wichtiger Ort im Leben.

Liebe Eltern, heute und jetzt, dürfen Sie einmal aufatmen, denn es geht ein wichtiger Lebensabschnitt auch für Sie zu ende. Jetzt dürfen Sie loslassen und Ihre Kinder dürfen selber zunehmend freier entscheiden, welche Anstrengungen sie unternehmen und welche Verantwortung sie übernehmen wollen, um damit ein zufriedenes Leben zu führen oder um in dieser Gesellschaft wirken zu wollen. Aber keine Angst: sie werden wiederkommen, und auch gerne um Hilfe bitten oder einfach nur Trost und Erholung suchen. UND SIE KOMMEN FREIWILLIG! Sie, liebe Eltern, müssen immer weniger fordern; das ist das Schöne daran!

UND DIE KINDER GEHEN DANN AUCH WIEDER, das ist das Erholsame daran!

Ihnen gehört m.E. ein großer Dank seitens Ihrer Kinder dafür, dass Sie auf dem Weg bis hierhin, Halt gegeben haben, überredet, gefordert und geholfen haben, so, wie es Ihnen möglich war. Unser Dank gilt Ihnen, dass Sie unsere Entscheidungen mitgetragen haben, selbst, wenn es manchmal schwer fiel. Die gute Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule sollte nicht unterschätzt werden!

Ein Dank geht auch an das Kollegium für den Einsatz für ihre Schüler. Der gilt natürlich vor allem den Klassenlehrerinnen, die sich bemüht haben, nicht nur den Unterricht gut vorzubereiten, sondern die vielen sozialen und erzieherischen Aufgaben zu bewältigen, die eine Klassenführung mit sich bringt. Da wurden im Klassenrat viele Probleme unter den Schülern behandelt, getröstet, beraten und getadelt, Druck gemacht oder genommen, je nachdem, was gerade pädagogisch sinnvoll war. Dabei möchte ich hervorheben, dass wir Lehrer auch Fehler machen können, Dinge falsch einschätzen können oder auch einfach mal ein falsches Wort sagen können. Wir sind keine Engel, sondern Menschen, die nicht nur mit ihrem erworbenen Handwerkszeug vor den Schülern stehen, sondern auch als Mensch und Persönlichkeit, mit allen Ecken und Kanten. Ich hoffe, dass wir unter dem Strich eine gute Arbeit gemacht haben und sich vor allem nach einigen Jahren das Gefühl einstellen wird, dass wir mit euch eine Grundlage gelegt haben, damit ihr frei und selbstbestimmt durch das Leben gehen könnt. Das heißt, nicht nur immer leicht und locker das tun müssen, was man gerade mal so will, sondern den Mut haben etwas anzufangen, die Kraft haben etwas durchzuhalten, die Einsicht einzuschätzen, ob man etwas bewältigen kann oder lieber die Finger davon lässt.

Liebe Schülerinnen und Schüler:

In den letzten Jahren habt ihr viel erlebt und gemacht und ihr habt im letzten Jahr gesehen, dass eure Arbeit ein bestimmtes Ergebnis, eben einen Abschluss, zur Folge hat. Das ist die Frucht eurer Arbeit und der Unterstützung, die ihr erhalten habt. Zu diesem Abschluss sind viele von euch ganz unterschiedlich hingekommen, manche leichter, manche schwerer. Das Wichtigste, was ihr mitnehmen könnt, ist, dass es Freude macht, sich zu entwickeln und mit einem Zuwachs an Wissen und Methodik, sich Dinge anzueignen, die man sich aneignen möchte.

Der Abschluss ist kein Indikator dafür, ob man später erfolgreich im Berufsleben sein wird oder nicht. Menschen mit einem Hauptschulabschluss haben oft in der BBS noch ihr Fach-Abitur gemacht und haben es weit gebracht und Menschen mit einem höherwertigen Abschluss können im Berufsleben genauso scheitern wie jeder andere. WER WILL, wird immer wieder können. Und darf sich dabei nicht von Rückschlägen verunsichern lassen. Wichtig halte ich es, Hilfe anzunehmen, sich beraten zu lassen oder sich Rückmeldungen geben lassen, damit man nicht blind immer wieder in dieselben Fallen läuft oder Dinge unternimmt, die einen maßlos überfordern.

Ich möchte auch noch einen Satz zu unseren Schülerinnen und Schülern sagen, die aus einem anderen Land gekommen/ geflohen sind. Es ist bewundernswert, wie ihr es teilweise schafft, in so kurzer Zeit in einer völlig fremden Kultur einzuleben und einen Schulabschluss zu erreichen. Die OBS hat euch die Möglichkeit dazugegeben und ihr habt sie ergriffen. Darauf könnt ihr wahrlich stolz sein und ich würde mich freuen, wenn das zur Völkerverständigung und Toleranz unserer Welt beitragen würde.

Für den nächsten – neuen Abschnitt in eurem Leben wünschen wir euch:

Glück, dass ihr auf gute Weggefährten trefft,

Ehrgeiz für Ziele, die euch wichtig sind,

Mut, um neue Wege zu gehen und euch etwas zuzutrauen,

Neugier auf neue, interessante Dinge und auf neue Erkenntnisse,

Humor, um dem Ernst des Lebens angemessen zu begegnen und zu guter Letzt

Liebe für eure Mitmenschen.

Lasst uns den heutigen Tag feiern und würdig begehen; ein Hoch auf Euch!

Hier ein paar optische Eindrücke von der gelungenen Veranstaltung: