Erasmus+ – Austausch nach Poronin (Polen)

In der Zeit vom 6.9 – 15.9 haben wir zusammen mit 14 Jugendlichen aus Finnland und Polen einen Austausch zum Thema Geschichte und Natur gemacht.

Untergebracht waren wir alle in der Villa Austryjok in Poronin, einem kleinen Ort im Süden Polens mitten in den Bergen, der hohen Tatra. Jeden Tag gab es viel Programm, Freizeit hatten wir nur selten, aber das machte uns nichts, denn zum einen haben uns die ganzen Aktivitäten total viel Spaß gemacht und irgendwie war es ein gutes Gefühl weniger am Handy zu sein.

Mit den anderen Jugendlichen kamen wir richtig gut zurecht, klar war es erstmal schwierig nur englisch miteinander zu sprechen, doch im Laufe der Zeit sind wir zu einer richtig tollen Gruppe zusammengewachsen. Hilfreich waren dabei sicherlich die ganzen Spiele, die wir gespielt haben oder auch, dass wir immer wieder in internationale Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themen gearbeitet haben. Sehr cool war, dass wir alle zu Beginn einen „Secret friend“, also einen anderen Teilnehmenden, ziehen mussten, dem wir in der Zeit des Austauschs heimlich immer wieder kleine Geschenke gemacht oder nette Briefe geschrieben haben. Das hat irgendwie dafür gesorgt, dass sich alle noch wohler fühlten. An zwei Tagen haben wir kurze Szenen zu der Geschichte Polens, Finnlands und Deutschland entwickelt und diese dann einander vorgespielt- das war sehr aufregend, denn manche von uns haben vorher noch nie Theater gespielt, doch alles hat total gut geklappt!

Wir hatten nationale Abende, an denen wir den anderen unser Land vorgestellt haben, haben Spiele im Wald gespielt, zwei Filmworkshops besucht und durften sogar selber Spiele anleiten.

Während der Zeit haben wir zudem zwei große Ausflüge gemacht. So sind wir am Sonntag zu einem Bergsee, dem Morski Oko/ Meerauge gewandert. Eine Strecke war fast 10 km lang, doch der Aufstieg hat sich total gelohnt- der See ist einfach wunderschön! Oben angekommen, bekamen wir den Aufrtag, die anderen Touristen zu interviewen, sie zum Beispiel zu fragen, woher sie kommen, wie sie auf den Berg geklettert sind und was sie davon halten, dass so viele Touristen vor Ort sind. Wenn möglich, haben wir die Interviews aufgezeichnet und am nächsten Tag mit dem Material kleine Filme erstellt.

Der zweite Ausflug ging nach Auschwitz. Es war echt bedrückend diesen Ort zu besuchen, oft waren wir einfach fassungslos! Gut war, dass wir einen deutschen Guide an unserer Seite hatten, der uns viel erzählt hat und auch offen war für unsere Fragen. Wir haben auch viele Gruppen gesehen, die eine jüdische Fahne um ihre Schultern gelegt hatten. Das fanden wir richtig gut, denn so zeigen sie, dass sie sich nicht unterkriegen lassen, dass sie trotz dieser grausamen Verbrechen immer noch da sind.

Abends haben wir das Gesehene reflektiert. Wir konnten einen Brief schreiben, etwas malen und einzelne Wörter, die uns im Kopf herum gehen, aufschreiben. Später haben wir uns unsere Ergebnisse in den nationalen Gruppen vorgestellt und haben über unsere Gedanken und Gefühle gesprochen und konnten weitere Fragen stellen. Es war gut, dass wir diese Runde auf deutsch machen konnten – auf englisch wären wahrscheinlich viel zu viele Fragen offen geblieben.

 

Wir haben in dieser Zeit unglaublich viel erlebt und gelernt.

Es war eine großartige Zeit, die wir sicher niemals vergessen werden.