Wirtschaft

Wirtschaft
Im Fach Wirtschaft werden den Schülerinnen und Schülern der Oberschule grundlegende ökonomische Sachverhalte und Zusammenhänge vermittelt. Ausgehend von den Erfahrungen, Interessen und Alltagsvorstellungen der Schülerinnen und Schüler führt der Unterricht im Fach Wirtschaft zur Aneignung und Vertiefung von Fachkenntnissen und vermittelt Methoden der Erkenntnisgewinnung. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler zu befähigen, sich aktiv gestaltend und sozial- und eigenverantwortlich als Konsumenten, zukünftige Erwerbstätige und Betroffene im Wirtschaftsleben zu engagieren und sich in wirtschaftlichen Angelegenheiten auf demokratischer Grundlage auseinanderzusetzen.

In der Oberschule schafft das Fach Wirtschaft vertieftes ökonomisches Grundlagenwissen. Der Kompetenzerwerb geschieht in den schülernahen Handlungsfeldern des Wirtschaftsgeschehens. Dies sind – ausgehend vom Erfahrungsbereich eines regionalen Wirtschaftsraums – der private Haushalt, das Unternehmen und der Staat auf den Ebenen der Kommunen, des Landes, des Bundes und des globalen Handelns.

Auf der Grundlage des Curriculums sollen die Schülerinnen und Schüler die Fähigkeit erwerben,

  • ökonomische Sachverhalte zu erfassen und darzustellen,
  • sich theoretische und praktische Kenntnisse sowie Methodenkompetenz anzueignen, um 
ökonomische Entwicklungen, Strukturen und Prozesse zu verstehen,
  • ökonomische Modelle und deren Reichweite zu verstehen,
  • ökonomische Konflikte zu erkennen und Lösungsvorschläge zu erarbeiten,
  • als Handelnde im Wirtschaftsgeschehen begründete Entscheidungen zu fällen,
  • Ausbildungsreife zu erlangen und begründete Berufswahlentscheidungen zu treffen,
  • sich motiviert dem Übergang Schule-Beruf zu stellen und sich im Berufsleben langfristig 
zu behaupten. 
Das Fach Wirtschaft thematisiert soziale, ökonomische, ökologische und politische Phänomene und Probleme der nachhaltigen Entwicklung und trägt dazu bei, wechselseitige Abhängigkeiten zu erkennen und Wertmaßstäbe für eigenes Handeln sowie ein Verständnis für gesellschaftliche Entscheidungen zu entwickeln. Die wirtschaftlichen Handlungsfelder der Schülerinnen und Schüler unterliegen einer dynamischen Entwicklung. Ökonomische, ökologische, technologische und politisch/gesellschaftliche Zusammenhänge werden komplexer und erfordern nicht nur lokales Handeln, sondern auch globales Verständnis. Arbeits-, Organisations- und Produktionsprozesse entwickeln sich unter dem Einfluss technischer, ökonomischer und politischer Faktoren und verändern die Anforderungen sowohl an zukünftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als auch an Unternehmerinnen und Unternehmer stetig. Unter dem Einfluss dieser Faktoren muss das vermittelte Fachwissen den sich wandelnden Herausforderungen immer wieder angepasst werden, da veränderte Qualifikationsanforderungen auch schulische Lernprozesse beeinflussen.

Langfristiges Lernen im Fach Wirtschaft ist geprägt durch

  • die Aufmerksamkeit für Menschen, aktuelle Prozesse und Ereignisse,
  • Prozessdenken in übergreifenden und komplexen Systemen,
  • selbstständiges und lebenslanges Lernen in Verantwortung als Teilnehmerin oder 
Teilnehmer am Wirtschaftsgeschehen,
  • Kommunikation und Problemlösung im Team,
  • Methodenkompetenz und den Umgang mit Arbeits- und Präsentationstechniken,
  • vorausschauendes Denken und Handeln. 
Im Umgang mit Medien eröffnen sich Schülerinnen und Schülern erweiterte Möglichkeiten der Wahrnehmung, des Verstehens und Gestaltens. Für den handelnden Wissenserwerb im Unterricht haben Medien eine unterstützende, jedoch nicht ersetzende Funktion. Sie unterstützen die individuelle und aktive Wissensaneignung und können selbstgesteuertes, kooperatives und kreatives Lernen bei an- gemessenem Einsatz fördern. Medien, insbesondere digitale Medien, dienen Schülerinnen und Schülern dazu, sich Informationen zu beschaffen, zu interpretieren, kritisch zu bewerten und anzuwenden. Medien sollten deshalb als ein Hilfsinstrument betrachtet werden, um Aufgaben und Problemstellungen zunehmend selbstständig und lösungsorientiert zu bearbeiten. 
Eine zunehmende Bedeutung gewinnen die digitalen Medien im Alltag der Schülerinnen und Schüler, ob es sich um Berufsorientierung über das Internet (Jobrecherche und das Bewerben), die Funktion von Medien beim E-Commerce oder um Rechte und Pflichten als Verbraucher handelt. Hier gilt es, die Möglichkeiten und Grenzen sowie die Gefährdungspotenziale zu erfassen und eine kritische Handlungskompetenz der Schülerinnen und Schüler zu fördern. 
Das Fach Wirtschaft in der Oberschule leistet in besonderer Weise einen Beitrag zur beruflichen Orientierung der Schülerinnen und Schüler, indem hier der konkrete Einblick in die Berufswelt ermöglicht und ein direkter Bezug zur Ausbildungssituation in der Region hergestellt wird.

Quelle: Kerncurriculum
für die Oberschule Schuljahrgänge 7 – 10

Herausgegeben vom Niedersächsischen Kultusministerium (2013) 30159 Hannover, Schiffgraben 12